
Ministerrat genehmigt Aktionsplan zur Förderung amerikanischer Forschung
Österreich hat am heutigen Dienstag im Ministerrat ein umfassendes „Perspektivenpaket“ verabschiedet, das die Aufnahme von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden aus den USA erleichtern soll. Dies geschieht im Rahmen einer Änderung des Universitätengesetzes, die es ermöglichen wird, die unbürokratische Rekrutierung von Professorinnen und Professoren in zehn Prozent der Fälle durchzuführen, anstatt wie bisher in nur fünf Prozent. Ziel dieser Maßnahme ist es, die internationalen Beziehungen im Wissenschaftsbereich zu stärken und ein Zeichen gegen die restriktiven Entwicklungen in den USA seit der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump zu setzen.
Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) betonte, dass Österreich eine andere Haltung zur Freiheit von Wissenschaft und Forschung einnehme und damit internationale Solidarität signalisieren wolle. Mit der Initiative wolle man denjenigen, die unter den politischen Rahmenbedingungen in ihrem Heimatland leiden, eine Perspektive bieten und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Forschung oder ihr Studium in Österreich fortzusetzen.
Informationen und Unterstützung für internationale Talente
Um den Zugang zu österreichischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu erleichtern, bündelt Österreich alle relevanten Informationen über die Plattform Euraxess. Diese fungiert als zentraler „One-Stop-Shop“ für Talente aus aller Welt und soll ihnen helfen, sich in Österreich zurechtzufinden. Neben der Bereitstellung von Informationen werden bestehende Programme des Wissenschaftsfonds FWF sowie der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hervorgehoben, um potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern eine umfassende Übersicht über die angebotenen Möglichkeiten zu geben.
Zusätzlich wird das neue Programm „Students at risk“ ins Leben gerufen. Dieses Programm, das in Zusammenarbeit zwischen der Agentur für Bildung und Internationalisierung (OeAD) und der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH) angeboten wird, richtet sich speziell an Studierende, die aufgrund von politischen Unsicherheiten und demokratiefeindlichen Maßnahmen in ihren Heimatländern gefährdet sind.
Finanzielle Unterstützung für gefährdete Studierende
Im Rahmen dieses Programms werden Stipendien in Höhe von 1.200 Euro pro Monat für etwa 50 Studierende zur Verfügung gestellt. Diese Stipendien sind nicht nur auf Bewerberinnen und Bewerber aus den USA beschränkt, sondern stehen allen gefährdeten Studierenden offen, die aufgrund ihrer politischen Situation nicht in der Lage sind, ihr Studium fortzusetzen. Ziel ist es, diesen jungen Menschen einen Wechsel an eine österreichische Hochschule zu ermöglichen und ihnen somit eine sichere und förderliche Umgebung für ihre akademische und persönliche Entwicklung zu bieten.
Mit diesen Maßnahmen unterstreicht Österreich sein Engagement für internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende und setzt ein Zeichen für Offenheit und Zusammenarbeit in der globalen Wissenschaftsgemeinschaft.
Quelle: https://orf.at/stories/3394505/

