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Alarmstufe Rot: Unwetterchaos in Tirol und Salzburg

Unbarmherzige Regenmassen haben den Westen Österreichs am gestrigen Montag in eine Lage der Anspannung und Notlage versetzt    , besonders betroffen ist das alpine Herzstück Tirol. Die Stadt Schwaz sowie die idyllische Tiroler Gemeinde Kramsach haben den Zivilschutzalarm ausgerufen, als der Oberlauf des majestätischen Inns ein Hochwasser erreichte, das in einem Jahrhundert selten auftritt. In Innsbruck wurde gar der „Sonderalarmplan Inn“ aktiviert, um der Bedrohung Herr zu werden.

Die tapferen Feuerwehrleute stemmen sich in der Tiroler Landeshauptstadt gegen die tosenden Wassermassen, Brücken wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Schwaz erlebte die stetig wachsenden Pegelstände und gab am Nachmittag die Zivilschutzwarnung heraus. Insbesondere der Innenstadtbereich, vor allem um die ehrwürdige Steinbrücke, verzeichnet erhöhte Gefährdung durch Verklausungen. Eindringlich wird die Bevölkerung gebeten, in ihren Behausungen zu verweilen, sinnlose Ausflüge zu unterlassen und sich fernab von den wilden Flüssen zu halten.

Die Abendstunden brachten die Nachricht, dass auch das beschauliche Kramsach, eine 5.000-Seelen-Gemeinde im Bezirk Kufstein, aufgrund der ansteigenden Pegelstände des Inns den Zivilschutzalarm auslösen musste. Besonders die Stadtteile Badl und Voldöpp sowie das historische Zentrum waren betroffen. Die Warnung wird aufrechterhalten, bis die Gefahr gebannt ist.

In der Alpenstadt Innsbruck, umgeben von imposanten Gipfeln, waren die Blicke gen Himmel gerichtet. Der gesamte Flussverlauf des Inns – von seinen Quellen bis in die tiefen Täler – sowie die ihm zufließenden Wasseradern Sill und Ziller, waren Opfer der strömenden Regengüsse und Hochwasserwellen. Bisher gibt es keine Berichte über größere Überflutungen in den Dörfern oder dicht besiedelten Gebieten.

Der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) atmete vorsichtig auf: „Es zeichnet sich eine leichte Entspannung ab.“ Die Wetterkapriolen und sintflutartigen Regenfälle scheinen schneller als erwartet in Richtung Salzburg abzuziehen. Der ergiebige Starkregen hat weitgehend nachgelassen. Die Vorhersagen prophezeien geringere Niederschläge für den Rest des Tages und die bevorstehende Dienstagnacht. Dennoch mahnte das Land zu Wachsamkeit.

Der Krisenmanager Elmar Rizzoli sprach von „Pegelständen, die nur alle 30 Jahre erreicht werden“. Die östliche Region Tirols kämpfte bereits früher mit den Fluten der Ötztaler Ache. In Huben im malerischen Ötztal wurde die Marke eines Jahrhunderthochwassers überschritten, und die Pegel setzen ihren unaufhaltsamen Aufstieg fort. „Derzeit haben Pegel von Flüssen wie der Ötztaler Ache bei Tumpen, des wilden Krössbachs und des rauschenden Valserbachs in St. Jodok am Brenner Pegelstände erreicht, die nur alle 30 Jahre auftreten. In Huben im Ötztal wurde sogar ein HQ100 (hundertjährliches Hochwasser) verzeichnet“, erklärte Rizzoli, der die Krise für das Land verwaltet.

Die malerische Ortschaft Sölden ist durch die Unterwanderung und nahezu vollständige Zerstörung der Ötztal Straße nun von der Außenwelt abgeschnitten. Eine Luftbrücke wird derzeit orchestriert, doch Sölden hat Erfahrung im Umgang mit solchen Situationen. Die vorrangige Sorge gilt der Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung. Der Stadtteil Tumpen-Ried wurde aus Sicherheitsgründen geräumt, da die Häuser tiefer liegen als das Bett der wilden Ötztaler Ache. Ein vorläufiges Quartier wurde in einem Gasthof gefunden.

Die Salzach erreichte ihre erste Alarmstufe, als die anhaltenden Starkregenfälle das Wasserpegel in Salzburg anschwellen ließen. Der Hydrographische Dienst beschreibt die Situation als angespannt, aber noch nicht kritisch. In Mittersill im bezaubernden Pinzgau hat die Salzach bereits die Alarmanzeige erreicht. Die Helfer haben Maßnahmen ergriffen, um den Wasserfluss zu kontrollieren – die Hubbrücke wird erhoben, um den Fluten einen Weg zu ebnen.

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