
Supercell-Chef: „Wir müssen größere Risiken eingehen“
Der Geschäftsführer des Mobile-Gaming-Riesen Supercell hat betont, dass die Branche größere Risiken eingehen muss, um im hart umkämpften Markt bestehen zu können. In einem kürzlich geführten Interview erklärte er, dass die derzeitige Herangehensweise vieler Entwickler zu vorsichtig sei und die Innovationskraft der Branche dadurch behindert werde. Supercell, bekannt für erfolgreiches Mobile-Gaming wie „Clash of Clans“ und „Brawl Stars“, hat sich in der Vergangenheit durch kreative und unkonventionelle Ansätze ausgezeichnet, die oft über den Tellerrand hinausblicken.
Laut dem CEO ist der mobile Gaming-Sektor in den letzten Jahren zwar gewachsen, doch dieser Anstieg ist oft auf bewährte Formate und Spielmechaniken zurückzuführen. Dies führt dazu, dass viele neue Titel sich stark ähneln und die Verbraucher letztlich mit einer Überflutung ähnlicher Spiele konfrontiert sind. In einem Umfeld, in dem die Nutzererwartungen steigen und die Konkurrenz intensiver wird, sei es unerlässlich, mutigere Entscheidungen zu treffen. Er fordert die Entwickler auf, nicht nur an bewährten Konzepten festzuhalten, sondern auch neue Ideen zu erforschen, die potenziell das Spielverhalten der Nutzer revolutionieren könnten.
Ein zentraler Punkt seiner Argumentation ist, dass das Scheitern ein unvermeidlicher Teil des Innovationsprozesses ist. In der Vergangenheit haben viele erfolgreiche Unternehmen durch riskante Projekte und Experimente bedeutende Durchbrüche erzielt. Diese Denkweise könnte auch für die Mobilspiele gelten. Während viele Entwickler aus Angst vor Misserfolg und finanziellen Verlusten dazu neigen, auf Nummer sicher zu gehen, sieht der Supercell-Chef den Wert im Experimentieren mit neuen Spielmechaniken, Erzählformen und Monetarisierungsstrategien.
Die Diskussion über Risiken und Innovation in der Gaming-Industrie ist nicht neu. Bereits in der Vergangenheit haben sich verschiedene Entwickler und Studios zu Wort gemeldet, die eine ähnliche Meinung vertreten. Es ist jedoch die Kombination aus Supercells Erfolgsgeschichte und dem Einfluss, den das Unternehmen auf den Markt hat, die seine Aussagen besonders gewichtig macht. Supercell hat es geschafft, mit einer überschaubaren Anzahl an Spielen eine massive Nutzerbasis und erhebliche Umsätze zu generieren. Diese Erfolge könnten als Beweis dafür dienen, dass kreative und riskantere Ansätze auch in der Mobilgaming-Welt Früchte tragen können.
Ein weiterer Aspekt, den der CEO hervorhebt, ist die Wichtigkeit der Nutzer-Feedback-Schleifen. Die Einbindung der Spieler in den Entwicklungsprozess kann dazu beitragen, dass neue Ideen besser ankommen. Supercell hat bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass sie Feedback aktiv nutzen, um ihre Spiele weiterzuentwickeln und anzupassen. Diese Rückmeldungen können wertvolle Einblicke liefern, die es den Entwicklern ermöglichen, die Bedürfnisse und Wünsche der Spieler besser zu verstehen und darauf basierend neue Konzepte zu entwickeln.
Es ist anzumerken, dass der mobile Gaming-Markt nicht nur von großen Unternehmen, sondern auch von Indie-Entwicklern und kleineren Studios geprägt ist, die oft mit kreativen Ideen und frischen Perspektiven aufwarten. Diese kleineren Akteure haben oft weniger Ressourcen, sind jedoch in der Lage, innovative Spiele zu entwickeln, die sich von der Masse abheben. Der CEO von Supercell sieht hier eine Chance für die gesamte Branche: Wenn größere Unternehmen bereit sind, mehr Risiken einzugehen, könnten sie nicht nur die Innovation fördern, sondern auch den kleineren Studios helfen, ihre Ideen zu verwirklichen.
Insgesamt zeigt die Stellungnahme des Supercell-Chefs, dass die Mobilspiel-Branche an einem Wendepunkt stehen könnte. Um im Wettbewerb zu bestehen und das Interesse der Spieler langfristig zu erhalten, ist es entscheidend, neue Wege zu beschreiten und kreative Risiken einzugehen. Ob die Branche diesen Aufruf ernst nimmt und sich auf neue Abenteuer einlässt, bleibt abzuwarten. Die Zukunft des Mobile Gamings könnte von der Bereitschaft abhängen, das Bekannte hinter sich zu lassen und mutig in unbekannte Gewässer vorzustoßen.

