
Chinas Außenhandel übertrifft Prognosen und sorgt für positive Überraschung
Chinas Außenhandel zeigt überraschende Entwicklungen, trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten. Laut den heute veröffentlichten Daten der Zollbehörde in Peking stiegen die Gesamtexporte des Landes im April um 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Importe hingegen sanken leicht um 0,2 Prozent. Dieser Anstieg im Export führte zu einem Handelsüberschuss von etwa 96 Milliarden US-Dollar, was rund 86 Milliarden Euro entspricht. Allerdings ist der Handel mit den USA stark betroffen: Chinas Exporte in die USA gingen um 21 Prozent zurück, während die Importe aus den USA um 13,8 Prozent fielen.
Analystenprognosen und Marktentwicklungen
Analysten hatten im Vorfeld mit einem deutlicheren Rückgang bei den Importen gerechnet, während die Exporte nur moderat ansteigen sollten. Im März hatte China noch einen signifikanten Anstieg bei den Ausfuhren von 12,4 Prozent im Jahresvergleich verzeichnet. Fachleute vermuten, dass Unternehmen vor der Einführung neuer Zölle Lagerbestände aufgebaut haben, um die Auswirkungen der Handelsbeschränkungen abzufedern.
Die Strategie der US-Regierung, unter der Führung von Ex-Präsident Donald Trump, zielt darauf ab, Unternehmen zu zwingen, sich in den USA anzusiedeln, um den Produktionsstandort zu stärken. Experten halten diese Politik jedoch für herausfordernd. US-Handelsminister Howard Lutnick hat beispielsweise angekündigt, dass er plant, etwa 50 Prozent der modernen High-Tech-Chips in den USA zu produzieren. Die Realität zeigt jedoch, dass der Großteil dieser Chips seit Jahrzehnten in asiatischen Ländern gefertigt wird.
Wirtschaftliche Herausforderungen in China
Peking zeigt sich im Zollstreit bislang selbstbewusst und betont, dass man bereit sei, „bis zum Ende zu kämpfen“, falls notwendig. Dennoch sind die Auswirkungen der Zölle nun deutlicher zu spüren. China sieht sich bereits mit einer schwachen Inlandsnachfrage und einer hohen Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen konfrontiert. Das Vertrauen der Konsumenten wurde durch eine langanhaltende Immobilienkrise weiter geschwächt, was die wirtschaftliche Situation zusätzlich belastet. In diesem Zusammenhang sind Exporte ein entscheidender Faktor für das Wachstum der chinesischen Wirtschaft, weshalb die aktuellen Entwicklungen sowohl für die heimische als auch für die internationale Wirtschaft von großer Bedeutung sind.
Quelle: https://orf.at/stories/3392931/

